Freitag, 14. März 2008

Plauen - Stadt der Spitze - Historie der Weltmarke

Geschichte der Plauener Spitze ®

Auf der Basis des bereits seit der frühen Neuzeit etablierten Tuchmacher- und Wollweberhandwerks entwickelte sich in Plauen ab 1800 zunächst die Handplattstich-Stickerei und wenige Jahrzehnte später die Tüll- und Ätzspitze (letztere auch Luftspitze oder Vollspitze genannt).

Im Jahr 1881 wurde in Plauen, im Zentrum der deutschen Spitzen- und Stickereiindustrie, die Tüllspitze von Anton Falke erfunden, welche zunächst auf Handstickmaschinen gefertigt wurde. Der Einzug der Schiffchenstickmaschinen ab 1883 ermöglichte sodann die Fertigung der Ätzspitze unter dem Namen ''Plauener Spitze''. Beide Stickereiarten sind durch die unternehmerische Leistung des Stickereifabrikanten Theodor Bickel eine Domäne Plauens geworden.

Unter ''Dentelles de Saxe'', ''Saxon Lace'', ''Plauen Lace'' oder ''Dentelles de Plauen'' wurden die Erzeugnisse schnell auf den internationalen Märkten bekannt und geschätzt. Das Schweizer Marktmonopol war gebrochen.Es folgten zahlreiche internationale Auszeichnungen, u.a. 1900 der Grand Prix auf der Weltausstellung in Paris.

Durch die Spitzenfabrikation entwickelte sich Plauen schnell zu einer der großen Städte in Sachsen. Gegenwart - Plauener Spitze ® - Modespitze GmbH Plauener Spitze ® steht heute weniger für eine bestimmte Art der Spitze, sondern fungiert vorrangig als Qualitätssiegel und Premium-Marke.

In der Plauener Manufaktur der Modespitze GmbH (www.modespitze.de/) entstehen für anspruchsvolle Kunden – vorwiegend in Europa, Übersee und Asien – exklusive Heimtextilien, gefertigt aus hochwertigen Spitzen und Stickereien (Shop: www.modespitze.de/shop). Im Unternehmen werden zur Fertigung der Plauener Spitze ® bis heute alle Arbeitsschritte vom Entwurf über Musterung und Stickprozess bis zum aufwendigen Handarbeitsanteil selbst erbracht.

Insbesondere die Handwickeltechnik, ein manuelles Verfahren zum stickgleichen Verbinden von Einzelteilen aus Luftspitze, garantiert bis heute die Umsetzung von außergewöhnlich anspruchsvollen Designierungen sowie eine unverwechselbare Qualität. Alle dabei verwendeten Konfektionsstoffe stammen aus Deutschland, Stickmaterialien aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Die wichtigsten Etappen des Aufstiegs:

Um 1780
Das Stickereigewerbe kommt im Vogtland in Form der sogenannten Ausnäharbeit oder Tambourstickerei auf. Kaufleute schicken feine ostindische Tuche nach Plauen, um sie dort besticken zu lassen.

Nach 1810
Die Plattstichstickerei, ausgeführt mit der Nähnadel, verbreitet sich.

1828
In Plauen und weiten Teilen des Vogtlandes beschäftigen sich bereits über 2000 Menschen mit der Handstickerei. Sie wird zu einer neuen Haupterwerbsquelle.

1836
... beginnen in Plauen erste Versuche auf Handstickmaschinen, um die steigende Nachfrage nach bestickten Musselinen und Batisten besser befriedigen zu können. 1858 Die Plauener Firma Schnorr und Steinhäuser nimmt zwei funktionstüchtige Handstickmaschinen in Betrieb und leitet damit die industrielle Revolution für die Plauener Stickerei- und Weißwarenindustrie ein. Der Grundstein für eine neue Industrie, die Maschinenstickerei ist gelegt.

1872
Das Produktionspotential ist in nur fünf Jahren explosionsartig gestiegen. Plauen zählt mittlerweile 239 Stickereibetriebe mit 907 Handstickmaschinen.

1881
Dem Plauener Anton Falke gelingt als technologische Weltneuheit die Herstellung maschinengestickter Tüllspitze auf Handstickmaschinen - Ausgangspunkt für die spätere Bezeichnung Plauener Spitze.

1883
In Plauen werden Schiffchenstickmaschinen aufgestellt. Dadurch gelingt erstmailg die Fertigung der sog. Luftspitze (auch Ätzspitze genannt).

1889
Die Luftspitze tritt entscheidend hervor und wird zusammen mit der Tüllspitze unter dem Namen Plauener Spitze insbesondere durch das Wirken des Stickereifabrikanten Theodor Bickel weltbekannt.

1900
Auf der ersten Weltausstellung in Paris wird Plauener Spitze mit dem Grand Prix ausgezeichnet.

1912
Plauener Spitze steht im Zenit ihrer Blütezeit. Insgesamt 16.000 Stickmaschinen stehen für sie im Einsatz. In Plauen leben 128.014 Einwohner.

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